23.02.2023
Guten Tag Herr Eckert, Sie sind Mitglied der Geschäftsleitung von Yunex Traffic Deutschland und Vizepräsident von ITS Bavaria. Können Sie uns erklären, was Ihr Unternehmen genau macht?
Unsere Städte werden größer und komplexer, immer mehr Menschen leben darin und bewegen sich von einem Ort zum anderen. Auf die Mobilität kommen damit zahlreiche Herausforderungen zu. Damit sie diese meistern kann, brauchen wir zukunftsweisende und nachhaltige Infrastruktur- und Verkehrslösungen. An dieser Stelle kommen wir ins Spiel: Als weltweit führender Anbieter von intelligenten Verkehrslösungen entwickeln wir intelligente Verkehrssysteme für Städte, Autobahnbehörden und Mobilitätsanbieter. Verkehrsmanagementsysteme, Simulation, Tunnelmanagement, KI-gestützte digitale Lösungen, Infrastruktur für autonomes Fahren – unsere Produkte für effiziente Mobilitätsökosysteme verwandeln unsere Städte mittels Digitalisierung in Orte, an denen die Menschen freier leben, arbeiten und sich bewegen können. Das Ergebnis: bessere Lebensqualität, eine Reduktion von CO2-Ausstoß und NOx-Emissionen, weniger Unfälle und sauberere Luft.
Das sind alles brandaktuelle Themen! Und welche Aufgaben haben Sie bei Yunex?
Ich bin in der Geschäftsleitung von Yunex Traffic Deutschland federführend für den Vertrieb und das Projektmanagement für Deutschland verantwortlich, insbesondere im urbanen Raum. Konkret bedeutet das: Mein Team und ich begleiten Städte und Kommunen bei der Verkehrswende und der Digitalisierung ihres Verkehrsmanagements. Wir stehen unseren Kund:innen dabei als Technologiepartner zur Seite und entwickeln gemeinsam mit ihnen maßgeschneiderte Lösungen für die individuellen Mobilitätsanforderungen jeder Stadt oder Kommune. Die Wissenschaftsstadt Darmstadt hatte beispielsweise das Ziel, den Verkehrsfluss in der Stadt zu optimieren. Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir in enger Zusammenarbeit einen Ampelphasenassistent entwickelt, der Fahrenden Geschwindigkeitsempfehlungen für eine Fahrt auf der grünen Welle direkt ins Fahrzeug oder aufs Smartphone schickt.
Dann bleibt ja noch zu hoffen, dass das Fahrzeug vor mir nicht trödelt. Helfen könnten ja noch weitere Verkehrstelematik-Lösungen. Was macht Ihr Unternehmen denn in diesem Bereich noch?
Wir sprechen bei uns gar nicht mehr von der Verkehrstelematik, sondern vielmehr von digitalen Lösungen zur Vernetzung von Fahrzeugen und Infrastruktur. Und genau diese entwickeln wir bei Yunex Traffic. Mit unserer V2X (Vehicle to Everything) Technologie oder Yutraffic Stream geben wir beispielsweise dem öffentlichen Nahverkehr in diversen Städten in Deutschland Vorfahrt oder priorisieren Einsatzfahrzeuge, sodass diese schneller und sicherer zum Einsatzort kommen. Diese Technologie haben wir beispielsweise in Böblingen implementiert. Unter anderem in Marburg profitieren auch Fahrradfahrende von unseren Lösungen, da sie von der Infrastruktur erkannt werden und auf der grünen Welle durch die Stadt fahren können. Ich könnte diese Liste nun ewig weiterführen, aber so unterschiedlich die Anwendungsfälle auch sind, haben sie doch alle ein Ziel: Indem wir Fahrzeuge mit der Infrastruktur vernetzen, ermöglichen wir ein präziseres und effizienteres Verkehrsmanagement als je zuvor, wodurch Staus, Unfälle und Emissionen erheblich reduziert werden.
Wow! Das sind ja Dinge, auf die man bestimmt stolz sein kann. Gibt es denn etwas, worauf Sie nochmal besonders stolz sind?
Besonders stolz bin ich auf unser Team. Global arbeiten über 3.300 Mitarbeiter:innen bei Yunex Traffic auf der ganzen Welt jeden Tag voller Engagement und Leidenschaft daran, den Verkehr, wie wir ihn kennen, zu transformieren. Wir alle wissen, dass wir ein großes Ziel vor Augen haben und alle packen mit an, damit wir dieses erreichen.
Darüber hinaus ist es unsere Innovationskraft, die mich stolz macht. Als eines der ersten Unternehmen in der Branche haben wir erkannt, dass die Technologie der Schlüssel für die Verkehrswende ist und unsere Strategie entsprechend darauf ausgerichtet. Nachdem wir viele Jahrzehnte auf die Produktion von Hardware spezialisiert waren, konnten wir uns so schon früh als Technologieführer in der Branche etablieren und sind bis heute in vielen Bereichen wie beispielsweise V2X, umweltsensitivem Verkehrsmanagement oder adaptiver Verkehrssteuerung der Vorreiter.
Alles klar! Und was ist Ihre Motivation, Mitglied bei ITS Bavaria zu sein?
Die Verkehrswende ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Und auch wenn wir einen großen Beitrag leisten können, können wir diese nicht allein meistern. Nur wenn Wissenschaft, Industrie und Politik eng zusammenarbeiten, können wir die Lösungen entwickeln, die wir brauchen, um unsere Straßen und Städte fit für die Zukunft zu machen. Genau deshalb sind wir Mitglied bei ITS Bavaria: Um starke Partnerschaften zu formen, Wissen und Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam an den Lösungen zu arbeiten, die unsere Straßen sicherer und grüner und unsere Städte lebenswerter machen werden.