20.04.2023
Guten Tag Herr Möhl, Sie sind Vice President bei der PTV. Was macht denn eigentlich die PTV?
Die PTV bietet Softwarelösungen zur Modellierung, Simulation und zum Management von Mobilität und Verkehr. Mehr als 2.500 Städte rund um den Globus haben unsere Software im Einsatz, um ihre Mobilität zukunftsfähig zu gestalten. Unsere Lösungen Visum und Vissim sind weltweit Standard im Bereich Verkehrsmodellierung und -simulation und liefern eine wichtige Grundlage für verkehrsplanerische Entscheidungen. So basiert beispielsweise auch das Landesverkehrsmodell für Bayern auf Visum. Die Stadt Augsburg zählt zu den ersten Städten in Deutschland, die ihr PTV-Verkehrsmodell auf den Radverkehr ausgeweitet haben.
Okay! Und was sind Ihre Aufgaben dort?
Ich verantworte als Vice President die Region Zentral- und Osteuropa mit Büros in Deutschland, Österreich und Polen. Neben dem Vertrieb unserer Lösungen und der Betreuung von verschiedensten Projekten, ist dabei die Nähe zu den Kunden und die Kundenzufriedenheit meine wichtigste Aufgabe.
Das Arbeiten in den verschiedenen Ländern ist dabei für mich sehr reizvoll. Es gibt überall unterschiedliche Herausforderungen und spannende Entwicklungsmöglichkeiten rund um die Themen Mobilität, Modellierung und Simulation Insbesondere in unserem Heimatmarkt Deutschland arbeiten wir gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern daran, Innovationen voranzubringen.
Alles klar! Kann man das auch mit intelligenten Verkehrssystemen kombinieren?
Mit unserer Echtzeit-Lösung Optima haben wir ein innovatives Tool für intelligentes Verkehrsmanagement auf dem Markt, das maschinelles Lernen und dynamische Verkehrsmodellierung kombiniert. Die Software lieferts somit nicht nur Live-Informationen zur aktuellen Verkehrslage, sondern ermöglicht auch detaillierte Verkehrsprognosen bis zu 60 Minuten im Voraus. Damit können Verkehrsplaner sowohl auf geplante als auch ungeplante Ereignisse angemessen reagieren. Wien und die ITS Vienna Region zählen hier zum Beispiel schon seit Jahren zu unseren Kunden.
Darüber hinaus bieten wir modellbasierte Software zur adaptiven Steuerung von Lichtsignalanlagen. Straßburg konnte beispielsweise die Zahl der Fahrzeugstopps um neun Prozent und die NOx Emissionen um acht Prozent durch solch eine smarte Ampelsteuerung senken.
Ich bin mir sicher, dass man auf so ein Tool sehr stolz ist. Gibt es denn etwas, worauf die PTV besonders stolz ist?
Die PTV hat sich in den letzten 40 Jahren seit ihrer Gründung im Mobilitätsumfeld weltweit eine führende Rolle mit ihren Softwareprodukten erarbeitet. Als Spin-off der Technischen Universität Karlsruhe, dem KIT, lag unser Fokus schon immer auf kontinuierlichen Innovationen, auf besten Algorithmen und der Forschung. Es macht uns stolz, dass wir mit unseren Lösungen dazu beitragen, die Mobilität smarter, sichererer und sauberer zu gestalten.
Sehr schön! Darf ich denn als letztes noch fragen, was Ihre Motivation ist, Mitglied bei der ITS Bavaria zu sein?
Zum einen ist uns die interdisziplinäre und übergreifende Vernetzung der ITS-Community in Bayern sehr wichtig. Deshalb bringen wir uns auch sehr gerne bei den Veranstaltungen der ITS Bavaria mit ein. Ich erinnere mich zum Beispiel gerne an den Kaminabend an unserem Standort in München im vergangenen Jahr. Als Mitglied der ITS Bavaria können wir zudem unsere regionale Präsenz in München stärken. Andreas Köglmaier ist hier Ihr lokaler Ansprechpartner.
Es ist unser Anliegen, dazu beizutragen, ein Interesse für Mobilitätsthemen zu wecken: im Allgemeinen bei der Bevölkerung und im Speziellen bei Studierenden.