23.02.2023
Guten Tag Herr Dr. Spangler, Sie arbeiten als Postdoc am Lehrstuhl Verkehrstechnik der TU München und leiten dort eine Forschungsgruppe. Was macht denn der Lehrstuhl genau?
Zunächst bilden wir Studierende in mehreren Bachelor- und Masterstudiengängen aus. Neben den großen klassischen Studiengängen des Bauingenieur- und Umweltingenieurwesens haben wir vor einigen Jahren den Masterstudiengang Transportation Systems gegründet, der besonders viele internationale Studierende nach München lockt.
In der Forschung arbeiten wir an Methoden und Technologien zur Erfassung, Modellierung und räumlich-zeitlichen Beeinflussung des Verkehrsgeschehens verschiedener Verkehrsträger. Unsere Doktoranden sind in drei Forschungsgruppen organisiert.
Okay! Und für welche Gruppe sind Sie zuständig?
Ich leite die Forschungsgruppe „Verkehrsfluss: Modellierung, Management & Steuerung“ mit zurzeit acht Doktorandinnen und Doktoranden und unterrichte die entsprechenden Themen. Außerdem bin ich als Mitglied der Lehrstuhlleitung stark in das Finanz- und Vertragswesen involviert.
Alles klar! Was macht denn Ihr Lehrstuhl eigentlich im Bereich der Verkehrstelematik?
Wenn man die Vorgängerprofessuren mit betrachtet, ist der Lehrstuhl für Verkehrstechnik seit den 1980er Jahren in Forschungs- und Entwicklungsprojekte der Verkehrstelematik eingebunden. Neben der Grundlagenforschung, bei der wir unter Verwendung vielfältiger Datenquellen versuchen verkehrliche Zusammenhänge und Phänomene zu verstehen und zu modellieren, arbeiten wir eng mit Firmen zusammen, um praxisnahe Lösungen und Anwendungen zu entwickeln. Unsere Erkenntnisse lassen wir dann auch in die Normungs- und Richtliniengebung zum Beispiel über die Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen einfließen.
Worauf ist denn Ihr Lehrstuhl besonders stolz?
Besonders stolz sind wir darauf, dass wir Lösungen für hochgradig gesellschaftsrelevante Probleme erarbeiten und dabei stark interdisziplinär und kooperativ arbeiten – gerade auch mit Partnern außerhalb der Hochschule.
Sehr schön! Und was ist Ihre Motivation, Mitglied bei der ITS Bavaria zu sein?
Da besteht zum einen eine historische Motivation. Die TUM ist Gründungsmitglied von ITS Bavaria. Ich persönlich durfte einige Male als Vortragender und bei Podiumsdiskussionen mitwirken und dabei den hervorragenden Austausch mit den Mitgliedern erleben, bevor ich vor einem Jahr Vorstandsmitglied wurde. Als Dozent an einer Hochschule ist für mich eines der Ziele von ITS Bavaria von besonders großer Bedeutung: die Unterstützung junger Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen durch verschiedene Aktivitäten.