26.04.2019
Die 5. Generation des Mobilfunks steht in den Startlöchern und soll zu Beginn vor allem Geräte und Maschinen im Internet der Dinge vernetzen. Zukünftig wird 5G auch im Straßenverkehr eine wichtige Rolle spielen. Neue Formen der Mobilität und die zunehmende Vernetzung sämtlicher Verkehrsteilnehmer benötigen ein hoch-zuverlässiges und performantes Kommunikationssystems. 5G, LTE, V2X, WLAN und weitere Kommunikationsformen werden sich optimal ergänzen. Die fünfte Mobilfunkgeneration bietet dabei eine Vielzahl von neuen Möglichkeiten, um diesen Anforderungen gerecht zu werden.
Die wesentliche Neuerung von 5G ist: das Netz kann zukünftig dynamisch entsprechend der Anforderungen der Nutzung exakt nach Maß zugeschnitten werden. Die Technologie dahinter heißt Network Slicing. Kommunikationsdienste unterschiedlicher Anforderungsklassen bekommen ihr eigenes Netzwerk zugeteilt; bandbreitenintensive aber unkritische Videodienste können zeitkritische Verkehrssteuerungsdienste nicht mehr ausbremsen. Damit werden Verkehrsteilnehmer in Zukunft mit einer noch höheren und garantierten Dienstgüte vernetzt und tauschen Informationen nahezu in Echtzeit miteinander aus.
Dieses Prinzip wird konsequent von der Luftschnittstelle bis hin zum Anwendungsserver durchgesetzt. Die Kommunikationsprotokolle werden auf geringe Verzögerungszeiten getrimmt und der Anwendungsserver wird in direkter Nähe zu den Verkehrsteilnehmern eingerichtet.
5G Kommunikation ist eine wichtige Technologie für die zukünftige, digitale Verkehrsinfrastruktur, um alle Teilnehmer sicher, effizient und zuverlässig miteinander zu vernetzen. Dabei kommt es vor allem auf das optimale Zusammenspiel zwischen straßenseitiger Infrastruktur – Kameras und Sensoren – und Kommunikationstechnologien an. Autonome Fahrzeuge können zwar Ihre nächste Umgebung durch eigene Sensorik erfassen, aber der automatische Betrieb in einer heterogenen Umgebung erfordert einen erweiterten Horizont und die Interaktion mit den anderen Verkehrsteilnehmern und der Infrastruktur. Dies benötigt die Kommunikation per Mobilfunk. So werden Daten zwischen sämtlichen Verkehrsteilnehmern geteilt, und aufbereitet-im Nahbereich wie auch über große Entfernungen.
Vodafone hat für diese Kommunikation zwischen den Verkehrsteilnehmern einen V2X Server entwickelt, der sich in die 3GPP standardisierten V2X Komponenten einbindet. Ein solcher Verkehrsserver könnte zukünftig dezentral, je nach Verkehrsverantwortlichkeit genutzt werden, z.B. ein Server für die Landes-Autobahnen, ein weiterer für eine bestimmte Stadt oder eines Landkreises. Diese dezentralen Instanzen sind dann die Anlaufstelle der Verkehrsteilnehmer (Fahrzeuge, Fußgänger, ….), die sich in dem Verantwortungsbereich der Verkehrsinfrastruktur befinden, egal welches Verkehrsmittel und welcher Hersteller genutzt wird sowie welcher Netzbetreiber gewählt wurde. Eine entsprechende Testanlage ist im Vodafone 5G Mobility Lab in Aldenhoven in Betrieb.
Während die Netzbetreiber den Ausbau der Mobilfunknetze (LTE und zukünftig 5G) weiter vorantreiben, muss branchenübergreifend auch über eine solche digitale Verkehrsinfrastruktur (V2X Server) nachgedacht werden, die auf der Mobilfunkinfrastruktur aufsetzen und für mehr Sicherheit und Effizienz in unseren Verkehrssystemen sorgen kann. Die EU setzt hierfür die entsprechenden Rahmenbedingungen um eine harmonisierte Lösung zu forcieren. Dabei muss jedoch das Prinzip der Technologieneutralität eingehalten werden, um Innovationen zu fördern und keine Technologie auszuschließen (siehe hierzu https://www.vodafone.com/content/index/what/technology-blog/connected-car-legislation.html). 4G und 5G basierte Mobilfunktechnologien bieten hier neue Möglichkeiten, Verkehrsteilnehmer direkt aber auch indirekt über das Mobilfunksystem und Edge Computing Lösungen zu vernetzen.
Links:
Vodafone 5G Mobility Lab: https://www.vodafone.de/innovationpark/5g-mobility-lab.html
Quelle: Vodafone
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