Urbane Mobiliät – abschließende Podiumsdiskussion
Podiumsdiskussion
Podiumsdiskussion
Abschluss der Vortragsreihe „Urbane Mobilität“
Am 25. April 2017 fand die abschließende Podiumsdiskussion zur Vortragsreihe „Zukunft der urbanen Mobilität“ statt.
Im ersten Forumsblock „Zukünftige Stadt- und Verkehrsentwicklung in München“ Anfang 2016 haben Referenten der Landeshauptstadt einen Überblick über die zukünftigen Herausforderungen gegeben und Wissenschaftler der TU München aus Sicht der Forschung die Potenziale von IVS zur Lösung zukünftiger Probleme dargestellt. Im zweiten Forumsblock im Herbst 2016 wurden vom MVV und Industrievertretern intelligent vernetzte Angebote zur Verbesserung der Umweltsituation, zu intermodalen Verkehrsangeboten und -informationen und zur besseren Steuerung des urbanen Verkehrs vorgestellt, die auch Antworten auf die im ersten Forumsblock aufgeworfenen Fragen und Probleme geben sollten.
Bei der Podiumsdiskussion standen die Veranstaltungsteilnehmer im Mittelpunkt. Sie hatten die Möglichkeit, sich direkt mit den Referenten der beiden Vortragsblöcke auszutauschen und Impulse für die urbane Mobilität der Zukunft in München zu geben. Moderiert wurde die Diskussion durch Prof. Dr. Klaus Bogenberger von der Universität der Bundeswehr München.
Die Veranstaltung startete mit einem kurzen Einführungsreferat von Herrn Dr. Carl-Friedrich Eckhardt (BMW Group). Herr Dr. Eckhardt stellte das Zusammenbringen von Digitalisierung und Intelligenten Verkehrssystemen in den Mittelpunkt seines Referats. Er verweist auf vielfältige Lösungen zur Verbesserung der urbanen Mobilität in den letzten Jahrzehnten. Es besteht insbesondere die Aufgabe, diese intelligent zu vernetzen und zu nutzen.
In den anschließenden Kurzstatements formulierten die Podiumsteilnehmer ihre Kernbotschaften bezogen auf die Herausforderungen für die urbane Mobilität.
Prof. Dr. Gebhard Wulfhorst (Technische Universität München, Professur für Siedlungsstruktur und Verkehrsplanung) stellte als größte Herausforderung die Lösung der Stau- und Immissionsproblematik bei begrenztem Verkehrsraum dar.
Hans Georg Koppen vom Referat für Stadtplanung und Bauordnung der Landeshauptstadt München verwies auf das rasante Bevölkerungswachstum in der Stadt, im Umland und in der gesamten Metropolregion München mit ca. 3 Mio. Personen bis zum Jahr 2030 und dem daraus resultierenden dramatischen Anstieg der Verkehrsnachfrage.
Herr Dr. Markus Haller vom Münchner Verkehrs- und Tarifverbund sieht als Antwort darauf nur einen schellen und massiven Ausbau der Infrastruktur im Öffentlichen Verkehr. Systemoptimierungen und Anpassungen werden nicht ausreichen.
Herr Stefan Eckert von der Siemens AG stellte ebenfalls den (digitalisierten und gut vernetzten) ÖPNV als wesentlichen Baustein zur Lösung der Probleme in den Mittelpunkt. Einen wesentlichen Lösungsbeitrag durch die Automatisierung des Individualverkehrs sieht er noch nicht.
Herr Dr. Tobias Schendzielorz von Swarco betont, dass auch weiterhin Lösungen zur Verflüssigung des Verkehrs notwendig sein werden.
Herr Dr. Spangler (Technische Universität München, Lehrstuhl für Verkehrstechnik) machte deutlich, dass schnelle und hochwertige Datenverfügbarkeit ein Schlüssel zur Verbesserung der Leit- und Informationssysteme im Verkehr ist. Die Erschließung der über Millionen von Endgeräten vorhandenen Big Data sieht er als wesentliche Zukunftsaufgabe.
Die anschließende Diskussion auf dem Podium und mit den Teilnehmern verlief äußerst interessant und lebhaft. Einige Schlagworte und Impulse aus den Beiträgen seien an dieser Stelle genannt:
Vernetze und integrierte Lösungen verlangen eine integrierte Planung. Im Münchner Umland wird z. B. die Straßeninfrastruktur ausgebaut, während man in München über restriktive Maßnahmen für den einfallenden Straßenverkehr nachdenkt. Die sachlichen Zuständigkeiten der Planungsträger stehen integrierten Ansätzen oft im Weg.
04.10.2017
Der Vorstand