12.11.2020
Wie realitätsnah lassen sich Maßnahmen zur Luftreinhaltung modellieren?
Im Sommer 2020 veröffentlichte das Umweltbundes-amt (UBA) die Zahlen zur Luftqualität in deutschen Städten aus dem vergangenen Jahr. Diese ermöglichten eine spannende Probe aufs Exempel: Wie gut sind einst in Modellrechnungen erstellte Prognosen zur Luftqualität tatsächlich?
Das Projekt „Taskforce Luftreinhaltung“ – unter der Leitung der PTV Group und dem niederländischen Forschungsinstitut TNO untersuchte 2018, wie sich verschiedene verkehrliche Maßnahmen zur Luftreinhaltung auf die die Luftqualität in den vier deutschen Städten Ludwigsburg, Hannover, Heilbronn und Kiel auswirken könnten. Aufgabe des Teams war es, Verkehrsmengen, Verkehrsfluss und Emissionen aus dem Verkehr sowie NO2-Immissionen in den jeweiligen Stadtgebieten für die Jahre 2019 und 2021 zu modellieren und vorherzusagen.
Diese Prognosen konnten nun mit den Zahlen des UBA von 2019 verglichen werden. In Hannover und Heilbronn decken sich die Daten der Modellrechnung mit den 2019 an allen Messstellen gemessenen Werten. In Ludwigsburg konnten die Messergebnisse der Messstelle vom UBA nicht angegeben werden, da dort baustellenbedingt keine Jahresmittelwerte gemessen werden konnten. In Kiel weichen die Modellergebnisse von den Ist-Werten für 2019 ab, weil dort in dem Jahr bereits aktiv eine Vielzahl von Maßnahmen zur Reduzierung der NO2-Belastung ergriffen wurden.
Dies zeigt, dass wissenschaftlich fundierte Modellrechnungen für Kommunen und Politik eine wertvolle Entscheidungshilfe darstellen.
Quelle: PTV Group