13.06.2018
Der Beirat versteht sich als Lenkungs- und Informationsausschuss im Zusammenhang mit dem IVS Aktionsplan und behandelt sowohl den Stand und die Aktivitäten zu IVS auf EU-Ebene als auch die Umsetzung der nationalen IVS-Maßnahmen. Weiterhin werden neue IVS-Initiativen und Projekte vorgestellt.
Dem nationalen IVS-Maßnahmen sind drei Handlungsfeldern zugeordnet.
– Optimale Nutzung von Straßen-, Verkehrs- und Reisedaten
– Durchgängigkeit der IVS-Dienste in den Bereichen Verkehrsmanagement und Verkehrsinformation
– IVS-Anwendungen zur Steigerung der Verkehrseffizienz, Verkehrssicherheit und Umweltverträglichkeit
Dem 2012 gegründeten nationalen IVS-Beirat gehören folgende Mitglieder an: BMVI (Ltg.), BMF, Vertreter der Bundesländer, Deutscher Städtetag, ARD, FGSV, DIN, die Verbände VDA, ZVEI, Bitkom und ITS DE als Vertreter der Privatwirtschaft.
Die Handlungsfelder:
Betreffs des Handlungsfeldes 1 (Optimale Nutzung von Straßen-, Verkehrs- und Reisedaten)
wurde für die Maßnahme „Leitfaden zur flächendeckenden Erfassung verkehrsrelevanter Daten und Ereignisse“ betont, dass noch weiterer Untersuchungsbedarf insbesondere für die Variante „Kauf von privatwirtschaftlich erhobener Daten“ identifiziert wurde, um Anforderungen und Rahmenbedingungen einer solchen Alternative zu beleuchten. Im Zusammenhang mit der Maßnahme „Sicherheitsrelevante Verkehrsinformationen“ wurde über die vorgenommene Novellierung des IVS-Gesetzes berichtet. Dadurch konnte die Nationale Stelle für Verkehrsdaten (NaSt) bei der BASt eingerichtet werden. Aktuell wird eine Webseite für die NaSt erstellt.
Betreffs des Handlungsfeldes 2 (Durchgängigkeit der IVS-Dienste in den Bereichen Verkehrsmanagement und Verkehrsinformation)
wurde über die Fortschritte bei der „Erstellung einer nationalen IVS-Rahmenarchitektur“ als Grundlage für die harmonisierte Einführung neuer IVS-Dienste berichtet. Letzter noch abzuschließender Arbeitsschritt ist das Konzept zur Einführung, Pflege und Weiterentwicklung der IVS-Rahmenarchitektur. Die Ergebnisse werden als Wiki veröffentlicht unter: www.its-architektur.de
Das Projekt „Harmonisierung individueller und kollektiver Verkehrsinformation und -beeinflussung“ – ist abgeschlossen. Ziel des Projektes war es, individuelle und kollektive Informationsmedien aufeinander abzustimmen, um Widersprüche in den Routinginformationen, die den Verkehrsteilnehmer auf unterschiedlichen Kommunikationswegen erreichen, zu vermeiden. Kern ist die verbesserte Zusammenarbeit zwischen privaten Dienstanbietern und öffentlichen Straßenbetreibern, um Verkehrsmanagementstrategien effizienter und ziel-führender umzusetzen. Der Erfahrungsbericht zu unterschiedlichen Kooperationsmodellen liegt vor. Die Ergebnisse sollen jetzt auch auf europäischer Ebene, bspw. in TM 2.0 (ERTICO Platform Traffic Management 2.0) eingebracht werden, um eine umfassende Wirkung zu erzielen. Das laufende EU-Projekt (Sokrates 2.0 – Services of Coordinated Roadside and Automotive measures for Traffic Efficiency and Safety), adressiert diese Problematik ebenfalls.
Betreffs des Handlungsfeldes 3 (IVS-Anwendungen zur Steigerung der Verkehrseffizienz, Verkehrssicherheit und Umweltverträglichkeit)
wurde zum Stand der Umsetzung des eCall berichtet. Nach Beschluss Nr. 585/2014/EU müssen alle Rettungsleitstellen ab 1. Oktober 2017 eCall-fähig sein. Eine entsprechende Konformitätsbestätigung nach Art. 4 der DelVO (EU) Nr. 305/2013 wurde durch den Ausschuss für Informations- und Kommunikationswesen des AK V der Innenministerkonferenz an das Projekt iHeERO vorgenommen.
Die nächste Sitzung der eCall-Implementierungsplattform ist für August/September vorgesehen. Interessenten können sich hierzu beim BMVI, DG24 anmelden.
Fortschreibung des Aktionsplans Straße:
Die Fortschreibung wird von den Mitgliedern des Beirats für sinnvoll erachtet, da neue Herausforderungen im Verkehrsmanagement bestehen und insbesondere neue Technologien zur Verfügung stehen. In diesem Sinn wurde auch vorgeschlagen, die Aktivitäten des Runden Tisches Automatisiertes Fahren mit dem IVS-Beirat zu verknüpfen. Darüber hinaus sollen auch Ziele für die praktische Umsetzung definiert werden, um Themen nicht ausschließlich forschungsseitig zu behandeln und die verkehrsträgerübergreifenden Aktivitäten stärker priorisiert werden.
Quelle: BMVI, IVS Beirat